20.02.2012, Das muss Hamburg jetzt für seine Kinder tun

Bild Hamburg

Immer wieder Hamburg. Jessica, Lara- Mia und jetzt Chantal. Drei kleine Mädchen, die in den letzten Jahren in unserer Stadt gestorben sind. Weil sich niemand richtig  um sie gekümmert hat: Weder Eltern noch Pflegeeltern und auch nicht die Sozialarbeiter im zuständigen Jugendamt.

Regelmässig unangemeldet kontrollieren 

Jetzt sind alle Verantwortlichen abgesetzt oder zurückgetreten. Was aber muss die Stadt, müssen die Verantwortlichen tun, damit nicht noch ein weiteres Kind stirbt? Da sind die Politiker sind gefordert. Das Kontroll-System der Pflegefamilien ist dringend verbesserungswürdig. Da dürfen Besuche   nicht mehr lange voraus angemeldet werden. Die Sozialarbeiter müssen sich tatsächlich die ganze Wohnung ansehen- und nicht nur im Wohnzimmer Kaffee trinken.  Sie sollt ebenso regelmäßig vorbeikommen, wie das Geld vom Staat  überwiesen wird.  Immerhin   450 bis 700 Euro plus 200 bis 300 Euro Erziehungshilfe Monat für Monat pro  Kind. Dann hätte auffallen müssen, dass die 11jährige Chantal gar kein eigenes Bett und keinen Schrank besaß. Dass die leiblichen Kinder ihrer Pflegeeltern  wohlgenährt waren.  Im Gegensatz zu den Pflegekindern Chantal und Ashley. Ganz zu schweigen von den zwei fetten Kampfhunden in der Wohnung.

Endlich auch Haarproben bei drogenabhängigen Pflegeeltern


Die 1300 Hamburger Pflegeeltern sollen künftig auf Drogenkonsum getestet werden und ein Führungszeugnis vorlegen. Endlich! Es ist doch nicht zu fassen, dass die kleine Chantal zu einem bekannt drogenabhängigen Pflegepaar gegeben wurde. Die keine Haarproben abgeben mussten. Dann wäre man nämlich schnell darauf gekommen, dass die beiden außer der Ersatzdroge Methadon auch noch Heroin und Marihuana einnahmen. Das Methadon, an dem Chantal gestorben ist.
Zugegeben: in den Jugendämtern in Hamburg ist ein Mitarbeiter für 60 bis 80 Fälle zuständig . Das ist viel. Die Beamten  delegieren dann ihre Verantwortung an  die so genannten Freien Träger. Für sieben Milliarden Euro im Jahr. Im Fall der toten Chantal, aber auch bei der verdursteten kleinen Lara-Mia und bei der verhungerten Jessica  haben alle Beteiligten versagt. Denn Freie Träger denken und handeln nach wirtschaftlichen Kriterien. Sonst sind sie den Auftrag los.

Das bisherige System ist gescheitert

So ist es höchste Zeit, die Betreuung von Pflegekindern wieder zurück  in die öffentliche Hand zu geben.  Wie in München erfolgreich geschehen. Das bisherige System der Kinder- und Jugendhilfe in Hamburg ist gescheitert. Da wird Politik neu denken und handeln müssen. Denn Kinder sind unser kostbarstes Gut. An ihnen dürfen wir nicht sparen. Kinder dürfen nicht sterben, weil niemand richtig hinguckt.