17.03.2011, Frauenquote Quedlinburg

Die Quote braucht ein Gesetz!

17.März 2011

30.März Spitzentreffen von Bundesregierung und DAX-Unternehmen. ( Personaler und Abteilungsdirektoren der 30 DAX-Unternehmen).

VdL: Frauenanteil in börsennotierten Konzernen beträgt lächerliche drei Prozent. Sie fordert verbindliche Frauen-Mindestquote von 30 Prozent. Klingt gut, aber wir haben knapp 14 000 AGs. Doch nur 5 Prozent sind an der Börse notiert. Somit wäre ein Großteil der Firmen befreit.
Sie will auch Sanktionen, sonst „weiße Salbe“. Z. B. kein Sitzungsgeld, wenn Quote nicht erfüllt. Oder Wahl des Gremiums für ungültig erklären.
Aber Kristina Schröder und Merkel gegen starre Quoten. Sie will Stufenplan. Freiwillig.

Schröder gegen vdLeyen…vor zehn Jahren schon freiwillige Vereinbarung, hat aber nichts gebracht. Was soll sich da heute ändern?
Sabine L-Schn wird auch dabei sein. Die FDP scheint gespalten. Sie gegen Quote, wie auch FDP-Fraktionsvize Miriam Gruß.
Für UvdL wird es hart: nicht nur Schröder, Merkel, FDP, auch eigene Fraktion: im Bundestag von 239 Abgeordneten 192 Männer.

Absurde Diskussion: 50 Prozent der weiblichen Hochschulabsolventen sind Frauen. Männer aber berufen Männer. In den 200 größten deutschen Unternehmen nur 2,5 % Frauen an der Spitze.
Deshalb für eine Übergangsphase die Frauenquote, zeitlich begrenzt, und qualifiziert…
Gemischte Teams sind erfolgreicher, belegen alle Untersuchungen. Also: mehr Kohle, oder Euro und Cent.
Sicher: das Umfeld muss sich ändern, keine Sitzung nach 17 Uhr, Männer auch eher Kinder abholen lassen, Betreuungsplätze in Firmen.

Nach einer Studie sind Kinder für Managerinnen keine Belastung. Zwei Drittel der befragten weiblichen Führungskräfte sehen darin kein Hindernis. Tatsächlich sei Lebenszufriedenheit von weiblichen Führungskräften mit und ohne Kinder aber ähnlich hoch.( 183 Frauen in Führungspositionen befragt).

Louann Brizendine, amerikanische Professorin für Neuropsychiatrie an Uni of California….weibliche und männliche Gehirne sind gleichermassen gleich leistungsfähig. Sie sind nur unterschiedlich.  Deshalb kommen Frauen nur so selten in Führungspositionen.
Aber ein gutes Unternehmen, mit Erfolg braucht beide: die männlichen und die weiblichen Gehirne. Das geht nur nicht von alleine…

Beispiel Norwegen mit Frauenquote. Vor der Einführung: 19 Prozent in Aufsichtsräten, 16 Prozent Firmenchefs. Jetzt 40 Prozent in A-Räten, aber unverändert 16 Prozent Firmenchefs.
Wer das gesetzt nicht beachtet, drakonische Strafe: der Konzern kann aufgelöst werden. Fünf Jahre Bilanz:
Die Firmen sind weder ins Chaos noch in den Ruin getrieben worden. Konzerne die schlechter dastanden, haben von den Frauen profitiert. Diskussionskultur ist offener geworden.

EU will Quote in Unternehmen durchsetzen. In ganz Europe. Nicht nur weil es gerechter ist, sondern weil es zu einer besseren Ausgewogenheit der Entscheidungen führt.
EU-Richtlinien und der EuGH haben die Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland vorangetrieben. Aber: Frauengleichstellungsgesetze  fanden bisher nur Anwendung im öffentlichen Dienst. Nicht in der Wirtschaft. Und der Artikel im Grundgesetz: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“  hat auch nichts bewirkt.

Fazit: die Quote braucht ein Gesetz. Gegen die normative Kraft des männlich Faktischen. Bsp: Gleichberechtigung in Ehe und Familie, in Politik und in der Wirtschaft und Wissenschaft. Prantl: Quoten sind wie für ein Kind Schwimmflügel…Eine Hilfe zum schwimmenlernen. Die Geschichte lehrt: ohne Gesetze kommen wir nicht voran. Ohne Quote kann sich die Gleichberechtigung nicht erfüllen. Nicht im privaten, nicht im Beruf, in der Wirtschaft, Wissenschaft, in  den Medien…in der Politik.