Festvortrag beim “Competence in Food” Award 2010 am 21. Januar 2011
Danke, dass ich heute hier sein darf. Auch als stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrates der Universität Hamburg.
Herren haben wir ja jetzt einige gehört, drei Damen haben Preise erhalten, herzlichen Glückwunsch. Ich bin jetzt aber gebeten, den Blick auf das weibliche Element in der Wissenschaft zu richten. Sie wissen, Frauenförderung,
Frauengleichstellung, das sind die Themen die mich zwangsläufig ein Leben begleitet haben. Zwangsläufig, wenn man in diesem Land einfach nur das will, was Männer auch haben: einen Beruf, und Kinder.
Dass ist in Deutschland schwerer als in allen anderen europäischen Ländern. Das ist ganz sicherlich auch einer der Gründe, warum uns die Frauen in der Wissenschaft fehlen. Gewaltig fehlen. In Zahlen: da liegen wir mit 9.2 Prozent international auf dem vorletzten Platz, wenn es an den Universitäten um C4-Professuren oder ähnliche Postionen geht. Finnland liegt da mit 21.2 Prozent an der Spitze.
Aber keine Angst, ich will Ihnen jetzt nicht Zahlen und Statistiken vortragen. Nein. Ich würde so gerne den Frauen mehr Mut machen zu einem wissenschaftlichen Weg, und den Männern, den Herren Professoren nahe bringen, dass wir alle, als Volk gewinnen, wenn wir auch in der Wissenschaft die weibliche Sichtweise, das weibliche Denken einbringen können.
Dass wir verschieden sind, Männer und Frauen. Das ist unbestritten. Nur: Frauen sind nicht weniger intelligent, nicht weniger engagiert. Sie haben es nur- schwerer. Ja, die Glasdecke gibt es unverändert, durch die es so schwer ist durchzustoßen. Immer noch werden die Institute weltweit von Männern geleitet, und auch die hochqualifizierten Frauen schaffen es meist nur bis in die mittlere Verantwortungsebene. Längst sind es nicht mehr nur die Kinder, die hinderlich sind auf dem Karriereweg, nein: Vorurteile, Old-Boys-Netzwerke und sogenannte, auch wissenschaftlich so benannte „unsichtbare“ Faktoren werden in der Literatur angeführt, wenn es um die Frage geht, wo sie denn sind und bleiben, die Frauen in der Wissenschaft.
Es gibt bis heute, ich gestehe es mit einer gewissen Bitterkeit, immer noch keine Patentlösungen. Da ich ein Leben lang als Journalistin Menschengeschichten erzählt habe, bin ich aber überzeugt, dass Menschen, Frauen, Wissenschaftlerinnen die besten Vorbilder sind, die besten Leuchttürme, die Mut machen- und wie ich schon erwähnte, die Herren Professoren überzeugen, dass sie gewinnen, wenn Frauen gleichberechtigt teilhaben .
Dazu müssen wir endlich die Rollenbilder aufbrechen, und gezielt Frauen- und Mütter fördern. Da sind die deutschen Hochschulen, ganz, ganz schlecht. Hamburg, unter diesen schlechten, aber ziemlich gut.
Blicken Sie mit mir in die USA: da gibt es eine starre Frauenquote an den Universitäten. Natürlich sind die Herren damit gar nicht einverstanden. Und wer die letzten Diskussionen in Deutschland dazu verfolgt hat, weiß dass auch junge Frauen keine Quotenfrauen sein wollen. Ich wollte das auch nicht sein. Aber heute weiß ich: es geht nicht anders. Wir brauchen auch an der Universität eine Frauenquote. Die 200 ProfessorInnenstellen der Bundesministerin Annette Schavan sind doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Tatsache ist, dass nur 30 Prozent aller weiblichen Wissenschaftler weiblich sind. Erstaunlicherweise bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. In Litauern und Lettland sind fast die Hälfte aller Forscher Frauen. Deutschland dagegen liegen wir mit 21 Prozent weit unter dem Durchschnitt. Die 18 Prozent Professoren Frauen lehren Geistes- und Sozialwissenschaften. Nicht Physik, Mathematik, oder Chemie. In den Ingenieursstudiengängen beträgt der Frauenanteil unter den Professoren ganze sieben Prozent
Diese Unausgewogenheit zwischen den Geschlechtern wird längst auch von klugen männlichen Forschern kritisiert. Wenn Frauen nicht gleichberechtigt in der Wissenschaft vertreten sind, dann verschwenden wir deren Chancen und Talente. Etwas, was sich Europa in der Zukunft nicht leisten kann. Die EU-Kommission fordert darum vehement: mehr Frauen in die Wissenschaft. Auch der Wissenschaftsrat warnt vor den negativen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Der Einsatz für Gleichstellung sei auch eine Qualitätsoffensive. Auf Frauen könne und dürfe man in der Forschung nicht verzichten. Jutta Limbach, die frühere Bundesverfassungsrichterin hat sicher nicht unrecht, wenn sie das Fehlen der Frauen in der Wissenschaft auch mit einem Fehler der „Ermutigung“ in Zusammenhang bringt. Es fehle den Frauen ganz dramatisch an Fähigkeiten, sich in einem männlich geprägten Betrieb durchzusetzen.
Ganze Elf Nobelpreise für zehn Frauen gab es in der bisherigen Geschichte der Naturwissenschaften im Verlauf von 100 Jahren. In denen insgesamt 400 Wissenschaftler ausgezeichnet wurden. Da mutet einen der Anteil der als preiswürdig erachteten Frauen mit etwas über „sagenhaften“ zwei Prozent doch recht bescheiden an. Interessant dabei: Ein Drittel der Nobelpreisträgerinnen war - mit einem Nobelpreisträger verheiratet. Die Ehe also quasi das Karrieresprungbrett zum Nobelpreis – und nicht so sehr die wissenschaftliche Leistung?
Vielleicht hatte das der Harvard-Präsident Lawrence Summers im Hinterkopf, als er doch glatt, in einem Land mit strenger Universitäts- Frauenquote , es wagte die Frage zu stellen, ob es nicht auch, aber nicht nur … an der verschiedenen Gehirnbeschaffenheit von Männlein und Weiblein liege, dass Männer in den „harten“ Naturwissenschaften zu übergewichtig vertreten seien. Die weltweite Empörung war groß und unüberhörbar. Er musste sich entschuldigen für die ketzerischen Fragen über die Unterrepräsentation von Frauen in den Naturwissenschaften. Und: er ist nicht mehr der Präsident von Harvard.
Das ist jetzt sechs Jahre her. Und 100 Jahre, seit Marie Curie den Nobelpreis erhielt. 2011 ist darum das Marie Curie Jahr. Und für mich der Anlass, Ihnen ein paar herausragende Wissenschaftlerin nahe zu bringen.
Zur Erinnerung: Da Wissenschaft in früheren Jahrhunderten weder ausschließlich an Universitäten noch an Akademien funktionierte, sondern sehr oft in Studierstübchen und im eigenen Experimentierlabor, fanden Frauen leicht Zugang zu den Erkenntnissen ihrer Ehemänner, Väter und Brüder. Unzählige Schwestern, Gattinnen und Töchter fungierten als Labormanager, Assistentinnen und Probensammler. Sie lektorierten, übersetzten, illustrierten und halfen so, das Wissen auf der Welt zu verbreiten. Aber: Niederschlag in der Autorenliste fanden ihre Namen selten. Leibniz, der geniale Mathematiker, war generell dem weiblichen zugetan. Auch dem weiblichen Esprit. Er gehört zu den wenigen, die eine Frau als Vordenkerin erwähnen und loben. Auch Isaac Newton verdankt den Siegeszug seiner Erkenntnisse zu weiten Teilen einer Frau. Der Französin Emilie du Chatelet. Er beschreibt sie als ein „großes und mächtiges Genie“.
Erst mit dem Umzug der Wissenschaftler und der Wissenschaft in die Labore und Universitäten verändert sich der Einfluss der Frauen. Der Zusammenbruch der alten Ordnung verschließt den Frauen den Zugang zur Wissenschaft, vermerken Forscherinnen. Vor allem auch, weil die männlichen Wissenschaftler selbst leichten Herzens dafür Begründungen erfinden. Viel geändert hat sich bis heute nicht. Das System scheint klar durchschaubar. Vor allem wenn man sich die Lebenswege von herausragenden Wissenschaftlerinnen genauer betrachtet.
Marie Curie kommt als jüngstes von fünf Kindern in Warschau zur Welt. Ihr Vater lehrt Mathematik und Physik an einem Gymnasium ihr Mutter führt ein Mädchen-Pensionat im gleichen Gebäude. Als Marya Salomee, so der ursprüngliche Vorname von Marie, zehn Jahre alt wird, stirbt ihre Mutter an Schwindsucht. Marya vergräbt sich in ihre Bücher, ehrgeizig ist schon immer gewesen. Jetzt schließt sie mit 16 Jahren als beste die Schule ab, in der Hand die ersehnte Goldmedaille. Geld ist nicht viel vorhanden im Haushalt des Witwers mit fünf Kindern. Das Mädchen verdingt sich als Gouvernante um so der geliebten Schwester Bronia ein Medizinstudium in Paris zu ermöglichen. Acht Jahre später geht auch für Marya der Zug nach Paris. Sie folgt ihrer Schwester, beginnt unter heute unvorstellbaren Entbehrungen das Studium der Mathematik und Physik. Als erste Frau legt sie das beste Examen in Physik an der Sorbonne ab, ein Jahr später in Mathematik. Ein polnisches Stipendium sichert ihr mit einem Betrag von 600 Rubel das weitere Studium an der Seine. Staatsexamen, Dissertation – ein unglaublicher Karriereweg dieser jungen Polin. Die inzwischen den Wissenschaftler Pierre Curie geheiratet hat. Zwei Töchter – dazu die Forschung. Gekrönt vom Nobelpreis für beide- für Pierre und Marie Curie. Und für ihren Doktorvater Henri Becquerel. Bezeichnenderweise spricht der Laudator beim Nobelpreis 1903 in seiner Rede zur Verleihung von der „Einigkeit, die stark macht“. Davon, dass Gott befand, der Mensch solle nicht allein sein und er ihm darum eine Gefährtin gegeben habe. Das gelehrte Paar, stehe zudem für die Zusammenarbeit verschiedener Nationalitäten. Pierre und Marie Curie, keine Einzelleistung, sondern ein Paar-Sieg. Aber acht Jahre später reist sie nochmals nach Oslo: diesmal erhält sie alleine den Nobelpreis für ihre „grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der Radiochemie, die Entdeckung und Reindarstellung des Radiums und die Untersuchung einer Eigenschaften.“
Ihre zweite Tochter Eve- die erste, Irene wird auch Wissenschaftlerin und erhält später ebenfalls einen Nobelpreis – schreibt über ihr Mutter: „Sie ist arm, sie ist schön, sie begegnet einem Mann, der ein Genie ist wie sie selbst. Ihr Glück ist einzigartig.“
Aber: Ihr Mann kommt bei einem Unfall ums Leben. Trotz der Not ihres Herzens, der körperlichen Leiden- Marie Curie ist immer wieder schwer krank – setzt sie das begonnene Werk fort, entwickelt „glanzvoll die Wissenschaft, die sie beide geschaffen haben“, so die Tochter Eve Curie. Marie Curie folgt ihm auf seinem Lehrstuhl für Physik und leitet bis zu ihrem Tod das dortige Radium-Institut. Sie wird daran später sterben, an den Einwirkungen des Radiums auf ihr Knochenmark.
Reichtum hat Marie Curie ihr Leben lang abgelehnt. Die Wissenschaft ist ihr reich genug. Ehrungen- immerhin zwei Nobelpreise- erträgt sie mit Gleichmut. Den Kriegsverwundeten des ersten Weltkrieges widmet sie Kraft und Zeit. Früh schon will sie ihr Wissen weitergeben, an die Schüler und künftigen Wissenschaftler. Ein außergewöhnliches Leben, eine besondere Frau, von der Albert Einstein einmal sagte:“ Madame Curie ist unter allen berühmten Menschen der einzige, den der Ruhm nicht verdorben hat“.
Den Tisch gibt es noch, aus Holz, mit altmodischen Messgeräten, verwirrten Drahtleitungen und ausgedienten Glühbirnen. Er steht im Deutschen Museum in München, in einer Glasvitrine, an einem Ehrenplatz. Hier haben 1938 in Berlin die Chemiker Otto Hahn und Fritz Straßmann nach den „Transuranen“ gesucht, nach Elementen, die schwerer sind als Uran. Die Geburtsstunde von „Atomos“, dem Unteilbaren, das vom Menschen geteilt wird. Doch die Männer kommen bei ihren Versuchen nicht darauf. Irritiert schreibt Otto Hahn an seine Freundin und wissenschaftliche Kollegin Lise Meitner:
„Liebe Lise, bei den Radiumisotopen ist etwas so merkwürdig…..wir sagen es vorerst nur Dir, vielleicht kannst Du irgendeine phantastische Erklärung vorschlagen?“
Otto Hahn hat die Kernspaltung entdeckt- aber nicht erkannt. Lise Meitner bringt in drauf. Doch der Wissenschaftler wird dies ein Leben lang verschweigen. Seine Freundin und wissenschaftliche Kollegin schluckt dies er wortlos, wehrt sich nicht, erträgt. Ganz spät erst wird sie ihn konfrontieren.
Lise Meitner kommt aus Wien, ist dort die zweite Frau die in Physik promoviert. Mit 28 Jahren geht sie nach Berlin als Universitätsassistentin. Da beginnt die dreißigjährige Freundschaft und Zusammenarbeit mit Otto Hahn. Aber: die Halbjüdin muss 1938 nach Schweden fliehen. Sie kann den Fortgang der Untersuchungen über Transurane nur noch aus der Ferne verfolgen . Otto Hahn hält sie auf dem Laufenden, stellt Fragen, und sie denkt intensiv über alles nach. Entsinnt sich, so ihre Aufzeichnungen von damals, der Formel Albert Einsteins: e= mc 2. Sie schreibt dem Freund:
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr wirklich eine Zertrümmerung von Barium habt." Im fernen Schweden arbeitet die Wissenschaftlerin mit ihrem Neffen die theoretische Erklärung der Kernspaltung aus. Ihre Veröffentlichung macht Schlagzeilen. Otto Hahn tut so, als wisse er von nichts.
1945 zerstört die erste Atombombe Hiroshima. In der Vereinigten Staaten ist Lise Meitners Name plötzlich in aller Munde. „Die Mutter der Atombombe“, wird sie genannt. Obwohl sie jedes Angebot zur Mitarbeit an der Bombe abgelehnt hat. Im Jahr der ersten großen nuklearen Zerstörung erhält Otto Hahn den Nobelpreis für die Kernspaltung. Alleine. Lise Meitner sagt nichts dazu. Schluckt und schweigt. Bis zu ihrem Tod verbindet sie eine Freundschaft Doch wirklich glücklich scheint sie nicht. Es gibt Fotos, auf denen sie nebeneinander sitzen. Da macht sie alles andere als einen gleichberechtigten Eindruck. Filmaufnahmen zeigen die beiden, Hahn plaudernd, Lise Meitner daneben, stumm. Hahn beherrscht die Szene. Erst im Alter von 75 Jahren schreibt sie ihm erkennbar verbittert:“Versuche Dich mal in meine Lage hineinzudenken..was würdest Du sagen, wenn Du charakterisiert würdest als der langjährige Mitarbeiter von mir?“
Lise Meitner hatte wohl keine andere Wahl, als stets im Hintergrund zu bleiben, trotz ihres hohen wissenschaftlichen Niveaus und Wissens. Eine klassische Haltung, die nicht hilft, den Anteil der Frauen in diesem Bereich zu erhöhen.Das macht nicht unbedingt Mut. Sie ist es keine Vorbildfrau, sondern ganz traditionell die Frau hinter ihm, bestenfalls an seiner Seite. Tragisch scheint es allemal, wenn geistige Kompetenz und Wissen nicht entsprechend gewürdigt werden und veröffentlicht. Aber es bedarf eben auch des Mutes, sich der Öffentlichkeit zu stellen. Was in früheren Jahrzehnten noch schwieriger war, als heute.
Die Taufliege hat es ihr angetan: Christiane Nüsslein-Volhard, Biologin, erhält als erste deutsche und weltweit fünfte Frau den Nobelpreis für Medizin. Für die Erforschung des genetischen Bauplans am Beispiel der Bananenfliege.
20 000 legt sie unter das Mikroskop, um herauszufinden was die Entwicklung einzelner Körperteile steuert. „Herrin der Fliegen“ wird sie darauf in der Wissenschaft genannt. Ein wenig süffisant-ironisch. Vor allem von den Herren. Die Wissenschaftlerin entdeckt sehr bald, dass es die Gene sind, die die Entwicklung der einzelnen Körperteile steuern, und dass diese Gene wiederum von vier Signalsubstanzen in der mütterlichen Eizelle gesteuert werden.
Christiane Nüsslein-Volhard wird in ihrem Leben immer wieder gefragt, warum sie denn keine Familie habe, keine Kinder. Beides zusammen sei schwierig in Deutschland, antwortet sie dann. Und erklärt, warum sie ihr Preisgeld in eine Stiftung steckt, die junge Forscherinnen bei der Kinderbetreuung unterstützen soll. Jedes Jahr sieben, acht hervorragende junge Frauen will sie fördern und entlasten, mit Putzhilfen, Babysittern oder Einkaufshilfen, die von der Stiftung bezahlt werden. Weil es vor allem junge Doktorandinnen schwer genug haben, genügend Geld zu verdienen, um gute Kinderkrippen oder den Babysitter zu bezahlen. Diese Frauen, so die Nobelpreisträgerin, sollen sich mit dem Zuschuss aus der Stiftung Zeit für die Wissenschaft erkaufen können. Putzen, Einkaufen oder das Kind von der Krippe abholen- das können auch andere übernehmen.
Vollkommen unvernünftig ist es, argumentiert sie, dass hervorragend ausgebildete Frauen nur zu Hause sitzen, denen teure Staatsgelder das Studium ermöglichten, Die Kosten seien enorm, warum sollte Deutschland auf ausgezeichnete Arbeitskräfte verzichten, nur weil sie weiblich sind? Darum gibt es die Stiftung der Nobelpreisträgerin.
Christiane Nüsslein-Volhard hat selbst sehr früh genau gewusst, was sie will. Ihre Mutter als ausgebildete Kindergärtnerin bot den fünf Geschwistern aus Sicht der Wissenschaftlerin heute einen fast idealen Rahmen. Man habe sich gegenseitig erzogen. Unprofessionelle Gefühlsausbrüche sind ihr aus dieser Zeit noch ein Gräuel. Hier fordert sie von Frauen mehr Ruhe und Gelassenheit. Und: Ehrgeiz. Der den Frauen sehr oft fehle. Und ohne Ehrgeiz kein Erfolg. Schon gar nicht in der Forschung.
Marie Curie, Lise Meitner und Christiane Nüsslein-Volhard, drei Beispiele, drei Leuchttürme. Drei Frauen, die Mut machen für den Weg in die Wissenschaft. Ich würde mich sehr freuen, wenn an der Hamburger Universität, in Deutschland überhaupt bald genauso viele Frauen lehren würden wie Männer. Warum denn nicht?